Rathausgebäude von Erzhausen

Einsatzübung Flugplatz Egelsbach


Am Boden auf dem Vorfeld kollidierte er mit einem Pkw des Bodenpersonals. Die Insassen des Kleinflugzeugs und des Pkws wurden beim Zusammenstoß verletzt und eingeklemmt. Herumfliegende Trümmerteile trafen eine sich in diesem Bereich befindliche Besuchergruppe und verletzten einige davon schwer. Teile des Flugzeuges gerieten in Brand.

Die ersten Einsatzkräfte am Übungsort kamen von der Flugplatzfeuerwehr. Schnell meldeten sie die Lage an die Einsatzleitstelle weiter – Flugunfall und MANV 50, also ein Massenanfall von Verletzten mit etwa 50 Betroffenen. Die Einsatzleitstelle löste die entsprechende Alarm- und Ausrückeordnung aus und alarmierte großflächig Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei.

Während die Flugplatzfeuerwehr die Brandbekämpfung am Flugzeug aufnahm, traf die Freiwillige Feuerwehr Egelsbach mit mehreren Fahrzeugen und zusammen mit ersten Einheiten von Rettungsdienst und Polizei ein. Ein Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug unterstützten beim Löschen des Brandes und befreiten die beiden im Flugzeug eingeklemmten Insassen. Für nachrückende Einheiten übernahm der Egelsbacher Einsatzleitwagen die Koordination des Bereitstellungsraumes.

Aus Erzhausen wurden zwei Fahrzeuge alarmiert. Der Einsatzleitwagen übernahm die Übungsleitstelle und koordinierte die eingesetzten Feuerwehr- und Rettungsdienst-Einheiten. Das Löschgruppenfahrzeug wurde dem verunfallten Fahrzeug zugeordnet. Die Erzhäuser Einsatzkräfte stellten zunächst den Brandschutz sicher, befreitem mit dem neuen hydraulischen Rettungsgerät die vier eingeklemmten Fahrzeuginsassen und übergaben sie dem Notarzt und dem Rettungsdienst.

Der Rettungsdienst hatte bei über 40 Betroffenen alle Hände voll zu tun, vor allem da es sich bei den eingesetzten Notfallsanitätern um Auszubildende im dritten Lehrjahr hielt. Sie mussten sich nicht nur um die teilweise schwer Verletzten kümmern. Einige der Verletzten galt es überhaupt erst zu finden, da diese sich im Schockzustand von der Unfallstelle in unbekannte Richtung entfernt hatten. Somit bestand beste Gelegenheit Gelerntes in einem realitätsnahen Szenario anzuwenden und sich damit auf die kommenden Abschlussprüfungen ihrer Ausbildung vorzubereiten. Die realistisch geschminkten Übungsdarsteller waren Azubi-Notfallsanitäter aus dem ersten und zweiten Lehrjahr. Aus Patientensicht erhielten sie ebenso einen guten Einblick in die Arbeit des Rettungsdienstes bei einem derartigen Massenanfall von Verletzten.

Die Verletzten wurden vor Ort notärztlich versorgt und anschließend vom Rettungsdienst mit Unterstützung der Feuerwehr zu einem in der Egelsbacher Feuerwache temporär eingerichteten Übungskrankenhaus transportiert. Nachdem dort alle Verletzten angekommen waren, wurde die Übung beendet und bei Speise und Trank eine kurze Nachbesprechung durchgeführt.

Die Übungsleitung – Christian Klöppel von der Freiwilligen Feuerwehr Egelsbach und Marc Dressendörfer von der Johanniter Unfallhilfe Akademie Hessen – bedankten sich bei allen Teilnehmern für ihre tatkräftige (Zusammen-) Arbeit und bestätigten das Erreichen der Übungsziele. Alle Verletzten konnten befreit, gerettet und fachmännisch versorgt werden. Bestehende Alarmpläne wurden erfolgreich überprüft und die Kommunikation und Zusammenarbeit der verschiedenen Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst funktionierte ebenso. Das stellt keine Selbstverständlichkeit dar, schließlich arbeiteten insgesamt vier Feuerwehren aus Egelsbach, Erzhausen, Langen und Neu-Isenburg, fünf Polizeistreifen vom Polizeipräsidium Südosthessen und eine Vielzahl an Einheiten der Johanniter zusammen.

Wir hoffen natürlich, dass wir eine derartige Einsatzlage nur in der Übung und nicht im echten Leben antreffen, sind jetzt jedoch besser auf einen derartigen Fall vorbereitet. Wir bedanken uns für diese großartige Übung bei der Freiwilligen Feuerwehr Egelsbach, den Johannitern und beim Flugplatz Egelsbach. Wir wünschen den auszubildenden Notfallsanitätern viel Glück bei ihren kommenden Abschlussprüfungen!